“Herbert und die Pfuscher” begeistern im voll besetzten Huberhof

 

Schon kurz nach Einlassbeginn begann sich der Saal im Huberhof schnell zu füllen. Zeitiges Erscheinen war also gerade für größere Besuchergruppen an diesem Abend angesagt!

Mit „Herbert und die Pfuscher“ zeigte sich der Schauspieler und Komödiant  Hanns Meilhamer (Herbert und Schnipsi) mal ganz von seiner musikalischen Seite. Wobei der Humor selbstredend nicht zu kurz kam. Mit seinen Texten trieb er dem Publikum die Lachtränen in die Augen. Aber auch Musikfreunde kamen bei der 'Traumbänd' (den Pfuschern!) auf ihre Kosten. Die Pfuscher sind alles andere als musikalische Dilettanten! Karl Burgstaller (Schlagzeug), Hein Kraller (Piano, Saxophon, Bass), Markus Peitli (Bass, Gitarre, Gesang) und Hanns Meilhamer selbst (Gesang, Gitarre, Saxophon, Waschbrett, Akkordeon) verstehen ihr Geschäft! Die Bandgründung erfolgte bereits 2001 laut Meilhamer:  „aus Spaß an der Gaudi und aus musikalisch-komödian-tischer Gestaltungswut - in einer Art kindisch/naiver Rückkehr zu den Wurzelbürsten des Daseins am Waschbrett der Zeit “.

Das Projekt kennt also keine Genregrenzen. Angefangen von bodenständigem Blues - „Woaßt wia des weh tuat Wuzerl?“ - über fast schon experimentelle Ausflüge in die improvisierte Musik – „Jazz und Poesie („des is ois a Kaas!“)- bis hin zum Freddie Quinn Schlager „Ein Schiff wird kommen“ wird alles durch den Kakao gezogen, was die musikalische Landschaft hergibt. Dabei schlüpft Meilhamer in jede nur denkbare Rolle – vom schüchternen Grundschüler, der mit seiner Melodika dem großen Freddi Quinn nacheifert bis hin zum hoffnungslosen Trunkenbold, der unglücklich verliebt auf den lang ersehnten Blick seiner Wirtin wartet („Schau mi hald endlich amol o!“).

Als die Band mit ihren Instrumenten (inklusive Kontrabass!) kurz vor der Pause die Treppen zur Galerie erklimmt, um den oben sitzenden Gäste mit dem beschwingten Urlaubersong „Fernweh“ (Zitat: „.. bei den Inkas gibt’s an Stinkkaas!“) ein intimes Ständchen zu spielen, sind die Zuschauerherzen längst erobert und die Musiker werden unter tosendem Applaus in die Pause gelassen.

Die Pfuscher verstanden es den ganzen Abend hindurch, unterschiedlichste Einlagen den Spannungsbogen zu halten. Oder wer hat schon ein Schlagzeug-Solo gesehen, bei dem die Musikerkollegen mit allen Tricks versuchen, ihren Drummer aus dem Takt zu bringen? Karl Burgstaller ließ sich während eines Trommelwirbels sogar das Sakko ausziehen, ohne einmal zu unterbrechen!

Nicht unerwähnt bleiben darf auch Markus Peitli, der mit „Halleluja I love her so“ echte Ray Charles Qualitäten nach Airischwand brachte! Super Stimme!
Das Publikum ließ am Ende nicht locker, so dass die Band nicht unter vier Zugaben von der Bühne gelassen wurde. Ein toller Abend!